Ratschläge zur Bienenhaltung in Wohngebieten: (Quelle: Landwirschaftskammer Nordrhein-Westfalen)
Bei der Haltung von Bienenvölkern in besiedelten Bereichen ist vom Imker in besonderer Weise Rücksicht auf
Nachbarn und Anwohner zu nehmen. Der Imker sollte sich bewusst sein, dass durch seine Aktivitäten Beein-
trächtigungen für Nachbarn entstehen, die unvermeidbar sind. Die Beinrächtigungen sollten durch geeignete
Maßnahmen auf ein erträgliches Maß reduziert werden.
Das erste Gebot bei der Bienenhaltung in Wohngebieten ist die Schaffung von Verständnis und Akzeptanz
durch die Nachbarn. Bienenhaltung gegen die Zustimmung der Nachbarn ist nicht wünschenswert.
In Orten, in denen die Bienenhaltung ortsüblich ist (dörflicher Bereich), müssen Nachbarn die Haltung von Bienenvölkern dulden, sofern bestimmte Rahmenbedingungen erfüllt sind. Nur bei erheblichen Beeinträchtigungen muss der Imker
über eine Reduktion der Bienenhaltung nachdenken:
Je nach Bebauungsdichte, örtlichen Gegebenheiten und Bewertung der örtlichen Lage (stadtnah oder
ländlich, Wohn- oder Industriegebiet) können für einen Garten max. zwei Völker je 200 m2 Fläche akzeptiert werden,
sollte auf Gartenflächen kleiner 200 m2 Bienenhaltung vermieden werden, sollte die Gesamtzahl der Völker unter acht liegen,sollte zum Nachbargrundstück ein Mindestabstand von etwa 3 m eingehalten werden.
Der Abflug der Bienen darf nur über das Grundstück des Imkers erfolgen.
Die Anpflanzung von Hecken oder Sträuchern sollte die Bienenstände abschirmen und abfliegenden
Sammlerinnen zwingen, schnell an Höhe zu gewinnen. Auch heimkehrende, ermattete oder schwer be-
ladene Bienen, sollten den Gartenbereich des Nachbarn nicht als Raststätte nutzen können.
Im eigenen Garten sollte den Bienen eine Tränke angeboten werden, damit nicht der Nachbarteich hierzu genutzt wird.
Der Imker sollte sanftmütige und schwarmträge Bienenherkünfte pflegen.
Die meisten Probleme mit Bienenhaltung in besiedelten Bereichen können druch eine offene, gesprächsbereite
Haltung des Imkers vermieden werden. Ein hin und wieder über den Gartenzaun gereichtes Glas frischen Ho-
nigs fördert die Gesprächsbereitschaft des Nachbarn.
Je mehr Imkerei zu einer Freizeitbeschäftigung wird, je mehr Menschen in Städten leben und je dichter die
Bebauung wird, um so mehr sind Imker darauf angewiesen, dass Mitbürger ihren Aktivitäten wohlwollend ge-
genüber stehen. Bienen sichern durch ihre Bestäubungstätigkeit Frucht- und Samenerträge vieler Kultur- und
Wildpflanzen. Für eine vielgestaltige Umwelt ist die Biene daher so wichtig, wie die Luft für unser Leben.
Wer Imkerei umfassend und nachhaltig fördern will, muss Interesse, Verständnis und Akzeptanz bei seinen Mitmenschen wecken.